Durch digitale Lösungen Städte, Kommunen und das Leben und Arbeiten in ihnen effizienter und lebenswerter gestalten. Das ist der Anspruch von “Smart Cities”. Auch die Stadt Gelsenkirchen als Leitkommune der digitalen Modellregion Emscher-Lippe treibt die Entwicklung und Erprobung von übertragbaren, innovativen Lösungen und Anwendungen zur digitalen Stadtentwicklung voran. Hierzu betreibt Gelsenkirchen mit dem “Open Innovation Lab” (OIL) im Quartier des ARENA PARKs ein geschlossenes Testareal, auf welchem auf kleinem Raum in einer Art Reallabor neue Technologien und Lösungen für konkrete Anwendungsszenarien abgebildet und unter realen Bedingungen getestet werden.

Eines der Szenarien, welche im OIL aktuell verprobt werden, widmet sich dem digitalen Tracking von Baustellen. Baustellen im Stadtgebiet bringen zwangsläufig Behinderungen und Sperrungen mit sich. Und nicht selten verfügen weder die Stadtverwaltung noch die Verkehrsteilnehmer über verlässliche aktuelle Daten darüber, wann und wo eine Baustelle bzw. Absperrung eingerichtet, verlegt oder aufgehoben wird. Besonders kritisch kann dies im Ernstfall natürlich für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste werden. Hier setzt digitales Baustellen-Tracking an.

Absperrbaken und andere Sicherungselemente der Baustellen werden mit robusten GPS-Trackern bestückt, die nach Aktivierung beim Aufstellen oder Verlegen über das Mobilfunknetz ihren Standort an eine zentrale Stelle übermitteln. Diese Daten werden auf einem Dashboard für die Stadtverwaltung dargestellt und als Basis für die laufende Analyse der Verkehrssituation und zur Verkehrsplanung herangezogen werden. Außerdem können die Informationen Polizei, Feuerwehren und Rettungsdiensten z.B. zur Optimierung von Einsatzplanung und -durchführung zur Verfügung gestellt werden.

Weitere interessante Anwendungen und Ideen zur Nachnutzung derartiger Echtzeitdaten zu Verkehrsbehinderungen könnte sicher u.a. auch die Open-Data- und Civic-Tech-Community beisteuern. Die Verantwortlichen solcher Vorhaben und Projekte sollten daher die Daten perspektivisch als Open Data und über entsprechende offene Schnittstellen frei zugänglich anbieten. Hier liegt sicher zusätzliches Potenzial für innovative Lösungen für smarte Städte und Regionen, das nicht ungenutzt bleiben sollte.

Quellen und weitere Informationen: