Man liest ja immer wieder, was die Digitalisierung so alles anrichtet – bzw. anrichten soll. Gerade in den letzten Tagen sehe ich immer mehr Postings, Beiträge und Artikel, die beschwörend darstellen, was die Digitalisierung aus welchen Lebensbereichen in der Gesellschaft macht. Meist nichts Gutes. Natürlich.

Das ist eine übliche, gleichwohl nicht logische Reaktion auf Neues, auf Innovation in einem Stadium, in dem sich die Digitalisierung und Vernetzung gerade befindet. Erst recht, wenn man damit Ängste bedienen und vielleicht hohe Klick-Raten auf einem Blog oder Zustimmung (und Verkaufszahlen) zu einem Buch erreichen kann. Trotzdem oder gerade deshalb nerven derartige Schwarzmalereien. Weil sie Passivität und Fremdsteuerung als gegeben unterstellen und Ängste statt Aufbruch und Neugier bedienen.

Die Digitalisierung ist Ergebnis des Erfindungs-, Kommunikations- und Vernetzungsdrangs der Menschen. Sie ist keine unbeherrschbare Naturgewalt. Sie tut genau das, wozu wir sie ausgestalten, ausrichten, anwenden.

Wer aber nur angstvoll, provokant oder verängstigend über dieses Werkzeug – mehr ist es im Grunde gar nicht – schwadroniert, der wird dessen Anwendung eben nicht gestalten, ausrichten und zum Wohle aller einsetzen, es versäumen eventuell wichtige Aspekte konstruktiv einzubringen – und ertragen müssen, was schlussendlich dabei herauskommt.

Am Ende wird – übertragen auf den Gesamtkomplex Digitalisierung – Tim Berners-Lee Recht behalten:

The Web is like rain – it just happens.